Präzisierung zu Artikel in der NZZ am Sonntag
Kategorie News
In der Ausgabe der NZZ am Sonntag erschien am 27. Januar 2019 ein Artikel mit dem Titel «Eine neue Ausbildung soll die Zahl der Lehrer im Klassenzimmer reduzieren».
Die HfH möchte zu diesem Thema folgendes festhalten: Die heutige Schule braucht ausgewiesene sonderpädagogische Fachkompetenzen, um der wachsenden Komplexität im Schulfeld Rechnung zu tragen und ihren Auftrag zu erfüllen. Diese können nur mit dem berufsbefähigenden Master in Schulischer Heilpädagogik erworben werden. Eine Kurzausbildung wie es der Titel «Heilpädagogin light» impliziert, reicht dafür nicht aus. Die Weiterentwicklung des Masters setzt auf Profilbildung und Flexibilisierung des Studiums und erweitert die bisherige Möglichkeit vor und nach dem Studium Module zu absolvieren. Damit wird der zunehmenden Komplexität im Feld und der Laufbahngestaltung von Lehrpersonen Rechnung getragen. Das Masterstudium in seiner weiterentwickelten Form beginnt im Herbst 2020.
Ausgangslage
Seit rund zehn Jahren wird die integrative Ausrichtung der Schule realisiert. Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen sind gefragte Fachpersonen. Sie fördern einerseits Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen und besonderen Begabungen. Andererseits unterstützen sie Lehrpersonen und Eltern und beraten Schulleitungen und -behörden in der Realisation eines tragfähigen Bildungssystems. Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) bietet ein Masterstudium in Schulischer Heilpädagogik an, welches im Anschluss an ein Lehrer- und Lehrerinnendiplom oder einer fachnahen Ausbildung an einer Universität oder einer Fachhochschule absolviert werden kann. Das Feld beklagt den grossen Mangel an Schulischen Heilpädagogen und Heilpädagoginnen.
Heilpädagogische Fachlichkeit
Deshalb organisierte die HfH am 19. Januar 2019 einen Round-Table zum Thema «Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen» mit Akteuren aus Praxis, Behörden, Politik und Wissenschaft. Die Diskussionen fokussierten die Regelschule und den Kanton Zürich. Die Fragestellungen sind aber auch relevant für die Sonderschulen und andere Bildungssettings und kann auf andere Kantone ausgeweitet werden. Die Diskussion wurde anhand von drei Aspekten geführt: Wie zeigt sich der Mangel? Welche Gründe gibt es für diesen Mangel? Was ist zu tun? Die Diskussion wurde engagiert geführt. Angesichts des aktuellen Mangels an Schulischen Heilpädagoginnen, dem wachsenden Schülerwachstum, dem prognostizierten Mangel an Lehrpersonen, den diversen Herausforderungen bei den Kindern und Jugendlichen wie z.B. Verhaltensauffälligkeiten, unterschiedliche Fragestellungen auf den verschiedenen Schulstufen, ist klar: Es gibt keine einfache Lösung. Es ist wie ein Räderwerk, Lösungen müssen auf verschiedenen Ebenen gemeinsam mit allen Playern erarbeitet werden. Die Diskussion hat sehr betont, dass die Fachlichkeit im System und direkt beim Kind die wichtigste und dringendste Fragestellung ist. Doch wie kommt diese Fachlichkeit ins System? Und wie zu den einzelnen Personen? Mehr zum HfH-Round-Table
Weiterentwicklung Master in Schulischer Heilpädagogik
Um der wachsenden Komplexität im Schulfeld Rechnung zu tragen, braucht es ausgewiesene und profunde sonderpädagogische Kompetenzen. Diese können nur in einer berufsbefähigenden Masterausbildung erworben werden. Der Master Schulische Heilpädagogik wird zurzeit weiterentwickelt. Dabei wird u.a. eine zeitliche und inhaltliche Flexibilisierung des Studiums angestrebt, die neue Profilbildungen ermöglicht. Damit wird dem Bedarf an Fachkompetenzen im Berufsfeld entsprochen. Schon aktuell ist es möglich im Master in Schulischer Heilpädagogik Module vor und nach dem Studium an der HfH zu absolvieren. Mit der Weiterentwicklung wird dies noch betont und ermöglicht neue Formen der Laufbahngestaltung von Lehrpersonen. Mehr zum MA SHP 2020 Link MA SHP
Der HfH-Round-Table und die Reaktionen darauf zeigen, wie drängend die Herausforderungen sind und wie sehr das Wissen und die Kompetenzen von Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen im Feld benötigt werden. Das Angebot der HfH stellt Elemente im Sinne der Laufbahngestaltung zur Verfügung. Dies erlaubt, die Fachlichkeit im System, aber auch bei den Personen zu platzieren. Der Master, der 2020 beginnt, stellt für sich allein genommen ein kompaktes, gesteuertes Ausbildungsangebot dar, durch welches das Schulfeld mit Fachkompetenzen und kompetenten Fachpersonen in Schulischer Heilpädagogik versorgt werden wird.
Kontakt: Barbara Fäh, Prof. Dr.