Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen
HfH-Round-Table
Seit gut zehn Jahren kämpfen die Schulen mit einem Mangel an Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. In Zukunft müssen die knappen Ressourcen im System effizienter eingesetzt werden.
Am zweiten HfH-Round-Table vom 19. Januar 2019 fanden sich auf dem Podium zehn Expertinnen und Experten ein. Und sie waren sich in vielen Fragen einig: Ist der Mangel gravierend? Ja, er muss dringend angegangen werden. So verfügen im Kanton Zürich nur etwa 60 Prozent der Personen, die Integrative Förderung (IF) erteilen, über eine heilpädagogische Ausbildung, während 20 Prozent noch in Ausbildung und die letzten 20 Prozent nicht qualifiziert sind. Die Gründe für den Mangel? Ein Räderwerk mehrerer Faktoren wie etwa die Einführung der integrativen Förderung vor zehn Jahren, der grössere Zuwachs von Schülern mit integrierter Sonderschulung (ISR) als erwartet oder die zunehmende Komplexität der Fälle. Nicht Teil dieses Räderwerks sind laut einer aktuellen HfH-Studie jedoch zu kleine Pensen der heilpädagogischen Fachpersonen. Und: Das Problem wird in den nächsten 15 Jahren in Folge stark steigender Schülerzahlen sogar weiter an Schärfe gewinnen.
Was genau muss nun dringend angegangen werden, um das Problem zu entschärfen? Die Kurzformel: Die Qualifikation von Personen ist wichtig – entscheidend ist jedoch die Fachlichkeit des ganzen Systems. Konkret: Ja, es braucht mehr Personen mit SHP-Ausbildung – aber das alleine löst das Problem nicht. Vielmehr muss man die Mangelware «heilpädagogische Fachlichkeit» viel effizienter einsetzen: Welche Ressourcen brauchen also zum Beispiel ein Schulhaus oder eine Gemeinde konkret, damit diese Fachlichkeit sowohl zum Kind als auch ins System kommt? Dazu müssen die Fachpersonen gezielt weitergebildet werden. Die HfH ist derzeit federführend daran, ein dazu erforderliches Angebot an berufslaufbahn-orientierten Weiterbildungen zu entwickeln.
Autoren: Dominik Gyseler, Dr. und Steff Aellig, Dr., Wissenschaftskommunikation HfH
Informationen zum Video. Zu Beginn wird der Text «Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen, HfH-Round-Table» eingeblendet. Die Gesprächsgäste werden im Abspann erwähnt.
Es werden folgende Themen diskutiert:
- 0:37: 1. Die Gegenwart: Wo genau herrscht ein Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen?
- 2:37: 2. Die Vergangenheit: Was sind die Gründe für diesen Mangel?
- 3:50: 3. Die Zukunft: Was muss man konkret tun, um diesem Mangel zu beheben?
Im Hintergrund hört man andere Besucher des Roundtables.
Zusammenfassung HfH-Round-Table «Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen»
Video-Abspann in Textform
Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen
HfH-Round-Table durchgeführt am 19.01.2019 an der HfH Zürich
- Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Fäh (HfH Zürich, Rektorin)
- Moderation: Dr. Steff Aellig und Dr. Dominik Gyseler (HfH Zürich, Wissenschaftskommunikation)
- Begrüssung: Prof. Dr. Barbara Fäh (HfH Zürich, Rektorin)
- Tagungskoordination: Martina Schulz
- Technik, Kamera, Schnitt: Beni Schafheitle, www.pixair.ch
- Konzeption und Regie: Dr. Steff Aellig und Dr. Dominik Gyseler (HfH Zürich, Wissenschaftskommunikation)
10 Gäste am HfH-Round-Table
- Bea Abegg (Schulleitung Mettlen, Schule Opfikon)
- Isabella Brändle (Schulische Heilpädagogin, Schule Richterswil-Samstagern)
- Prof. Dr. Alois Buholzer (PH Luzern, Institutsleitung)
- Philippe Dietiker (VSA Zürich, Leitung Abteilung Besondere Förderung)
- Prof. Dr. Barbara Fäh (HfH Zürich, Rektorin)
- Christian Hugi (Präsident ZLV)
- Prof. Dr. Heinz Rhyn (PHZH, Rektor)
- Hans Stutz (Schulpräsident Schule Bassersdorf)
- Birgit Tanner (Klassenassistenz, Schule Richterswil-Samstagern)
- Dr. Monika T. Wicki (Kantonsrätin ZH, Dozentin HfH)