Diversität erfordert Flexibilität

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Diesen Herbst haben 149 Studierende das Masterstudium Schulische Heilpädagogik (136) und Heilpädagogische Früherziehung (13) erfolgreich abgeschlossen. An der festlichen Feier vom 30. Oktober 2024 im Volkshaus Zürich wurden ihnen die HfH-Diplome überreicht.

Kontakt

Claudia Ziehbrunner Titel Prof. Dr.

Funktion

Leiterin Zentrum Ausbildung und Weiterbildung / Professorin

Prof. Christina Koch, Studiengangleiterin Master Heilpädagogische Früherziehung, und Irene Gehrig, Leiterin Master Schulische Heilpädagogik, begrüssten die erfolgreichen HfH-Absolvent:innen sowie ihre Familien an der Diplomfeier und führten gemeinsam durch den gelungenen Anlass im Volkshaus in Zürich. Für die musikalische Begleitung der Diplomfeier sorgten die «RubyGEM», die mit ihren Einlagen den Event beschwingten.

Kindesschutz. Die diesjährige Festrede hielt Yvonne Feri, langjährige SP-Nationalrätin und seit 2016 Präsidentin von Kinderschutz Schweiz. Sie richtete den Fokus ihrer Rede auf die Anzeichen von Gefährdung bei Schüler:innen und appellierte an die frisch diplomierten HfH-Absolvent:innen, die Schule besonders für diese Kinder zu einem sicheren Ort zu machen. Dies sei enorm wichtig für Kinder, die ein schwieriges Zuhause haben. Auch deshalb erfordere der Beruf als Schulische Heilpädagog:in neben viel Fachexpertise einen grossen Anteil an Empathie. Ebenso betonte Yvonne Feri die Wichtigkeit von sozialer Gerechtigkeit im Schulsystem: «Diversität erfordert Flexibilität, denn Vielfalt bringt eine Fülle an Erfahrungen und Bedürfnissen ins Klassenzimmer.» Sie forderte die Anwesenden auf, sich stets mutig und entschlossen für die Anliegen der ihnen anvertrauten Kinder einzusetzen – und dabei immer das Kindeswohl in den Vordergrund zu stellen. «Die Kinder werden es Ihnen danken!», schloss sie ihre Rede.

Prämierte Masterarbeit. Die diesjährige Prämierung für eine herausragende Leistung ging an die Masterarbeit von Liubov Silushina, die mit ihrer Arbeit «Inklusive Fachdidaktik als Sicherung der Teilhabe am gemeinsamen Mathematikunterricht» den Fokus auf Kinder mit Lernschwierigkeiten und leichten kognitiven Beeinträchtigungen legte. Ihre Arbeit sei nicht nur eine herausragende Auseinandersetzung mit theoretischen und fachdidaktischen Grundlagen bei mathematischem Lernen. Sie führte auch zu einem Produkt, das Lehrpersonen und Schulische Heilpädagog:innen aufzeigt, worauf es bei Lernumgebungen für einen inklusionsorientierten Mathematikunterricht ankommt und wie diese ausgestaltet werden können, lobte Ariane Bühler, Senior Lecturer am Institut für Behinderung und Partizipation, die prämierte Masterarbeit. Liubov Silushina habe erkannt, dass es dringend notwendig sei, Lehrpersonen und Schulische Heilpädagog:innen sowohl bei der Auswahl relevanter Basiskompetenzen im Fachbereich Mathematik als auch bei der Vermittlung dieser Kompetenzen in einem inklusiven Setting zu unterstützen. Dazu habe sie sich wissenschaftlich fundiert mit den fachdidaktischen Grundlagen zur Entwicklung der Rechenkompetenzen sowie mit relevanten entwicklungspsychologischen Theorien zu kognitiven Lernvoraussetzungen auseinandergesetzt und daraus Meilensteine und Qualitätskriterien für den Mathematikunterricht abgeleitet. Aufbauend auf diesen Grundlagen habe sie substanzielle Lernumgebungen für einen inklusionsorientierten Mathematikunterricht entwickelt und empirisch überprüft.

Gratulation. Die Leiterin des Zentrums Ausbildung und Weiterbildung, Prof. Dr. Claudia Ziehbrunner, würdigte in ihrer Rede die Leistungen der 149 frisch diplomierten HfH-Absolvent:innen und gratulierte im Namen der Hochschule. Im Anschluss an die Redner:innen richtete Christina Koch nochmals das Wort an alle Absolvent:innen: «Die HfH ist stolz auf Sie und auf Ihre erbrachten Leistungen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die Zukunft!» Zum Abschluss wurden den Masterabsolvent:innen die Diplome überreicht und in stilvollem Rahmen bei einem Apéro gefeiert.

Trägerkantone. Die HfH wird von 13 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein getragen. Der Master Schulische Heilpädagogik wird am Standort Chur und Rorschach angeboten, in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Graubünden (PHGR) und der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG). Die 149 frisch diplomierten Absolvent:innen kommen aus folgenden Träger- und Vertragskantonen: Aargau (7), Appenzell Ausserrhoden (6), Bern (1), Basel (1), Glarus (1), Graubünden (7), Luzern (4), St. Gallen (12), Schaffhausen (3), Solothurn (3), Schwyz (3), Thurgau (5), Zug (5), Zürich (89) – sowie dem Fürstentum Liechtenstein (2). Die HfH gratuliert allen Absolvent:innen ganz herzlich zum erfolgreichen Masterabschluss und wünscht viel Erfüllung auf dem eingeschlagenen Berufsweg.

Autorin: Natalie Avanzino (November 2024)